In der aktuellen konkret schreibt Iris Dankemeyer über Polyamorie, was heißt schreibt, sie kotzt sich über Polyamorie aus, und es ist echt peinlich sowas in einer linken Zeitung zu lesen. Man muss nicht alles toll finden was Polyamorie betrifft und man muss es schon gar nicht selbst leben, aber einen emanzipativen Ansatz so leichtfertig in die Ecke zu stellen ist einfach nur peinlich!
Schroedter und Vetter wenden das immerhin noch politisch – Liebe steht im „Zentrum machtpolitischer Interessen“ und bilde „zwischen den gesellschaftlichen Ensembles von Sexualität, Freundschaft, Solidarität und Glauben ein Dispositiv“. Diese „Normativität“ ist das Böse, zu dem „das Subversive als produktives Element“ den entsprechenden Gegenpart bildet. Die Werte der Polyamory seien von Solidarität durchzogen, so daß „eine Aufrechnung, wie sie die Tauschwertlogik impliziert, völlig ausgeschlossen“ sei. Die „Integrität“ von Polyamory stehe der „Marktradikalität“ diametral entgegen. Hier formiert sich Widerstand „gegenüber dem Leistungsdruck des herrschenden Alltags“, geeignet, „den Schein der Warenwelt zu entzaubern“. Make Polyamory Not Capitalism.
Mir kommt es fast so vor, als ob sie den Polyamorie-Band von theorie.org absichtlich falsch gelesen hat, nur um einen Negativ-Text schreiben zu können.
Dazu auch eine Diskussion im Mädchenblog
Polyamory ist ein wenig ein Spiel mit dem Feuer. Beim Sex werden einfach sehr viele Bindungshormone ausgeschüttet, insbesondere auch oxytocin, dem gerade bei Frauen weniger Testosteron, dass Lust auf Sex einfach so macht, entgegenwirkt.
Ich glaube, dass es daher für viele nichts ist. Aber wer damit glücklich ist, der soll es gerne versuchen.
Kommentieren ist ein wenig ein Spiel mit dem Feuer. Beim Tippen werden einfach sehr viele Verblödungshormone ausgeschüttet, insbesondere oxymorone, dem gerade bla bla bla
Ich glaube, dass es daher für viele nichts ist. Aber wer damit glücklich ist, der soll es gerne versuchen.
Natürlich musst du mir nicht glauben. Schlag halt die Wirkung von Testosteron und Oxytocin einfach mal in Wikipedia oder einem medizinischen Lexikon nach.
Als einer der verrissenen Autoren war ich so frei, eine Replik auf Dankemeyers Artikel zu verfassen.
Zur freundlichen Kenntnisnahme anempfohlen.
Es gibt übrigens hier inzwischen eine Antwort des Autors des einen der rezensierten Bücher (Oliver Schott: „Lob der offenen Beziehung“) auf den konkret-Artikel, in der auch ziemlich deutlich wird, wie sehr die Polemik von Iris Dankemeyer daneben trifft (und in ihrer Positionierung fragwürdig ist):
http://www.bertz-fischer.de/lobderoffenenbeziehung/pdf/lobderoffenenbeziehung_replik.pdf
Mit Polemik wird allerdings auch hier nicht gespart…
Das mit dem Oxytoxin finde ich niedlich und den Hinweis sehr ritterlich. Ich finde den Hinweis gar nicht mal so blöd. Ist doch interessant-
Bindungshormone überwinden ist nicht einfach. Dass das kein Argument gegen Polyamorie ist ist ja schon klar.
Fuck polyamory.. Smashing